Die Strongarm ist ein „typischer“ Dartblaster, verschießt also kleine Schaumstoffdarts mit Kunststoffspitze durch Luftdruck. Vor jedem Schuss muss die Feder des Blasters gespannt werden.
Größe:
Nur zwei Sterne vergeben wir für diesen Punkt, denn irgendwie erscheint die Größe des Blasters etwas „unentschlossen“. Der Blaster ist einfach etwas zu groß für einen astreinen Pistolenblaster. Man bekommt irgendwie das Gefühl, man hätte etwas weglassen oder etwa den Griff etwas weiter nach vorne setzen können. Etwas schmäler wäre sicher auch schön gewesen, aber dann wäre natürlich die Trommel nicht so cool (siehe Bild). Der Blaster ist aber auch zu klein für einen Gewehrblaster; man weiß eigentlich nicht so recht wohin mit der zweiten Hand, das macht einige Schießpositionen schwierig (siehe auch weiter unten). Immerhin muss klar gesagt werden: der Griff ist recht gut proportioniert, sowohl für große als auch etwas kleinere Hände, aber irgendwie etwas klobig.
Kapazität:
Mit sechs Schuss in der Trommel ist die Kapazität eher klein, wir vergeben eineinhalb Punkte. Zugegeben, wir sind nur knapp unter den zwei Sternen, im Vergleich zu anderen Blastern erschient uns dies aber fair. Es fehlen auch Unterbringungsmöglichkeiten für zusätzliche Darts (etwa im Griff), somit unterstreicht dies unser Urteil.
Zielgenauigkeit:
Wir waren angenehm überrascht, klare drei Sterne. Der Blaster schießt supergenau für einen Schaumstoffblaster (mit Elitedarts). Besonders die seitliche Streuung ist äußerst gering. Es gibt mehr Abweichung in der Höhe, wohl in Abhängigkeit der Qualität der Darts; ältere Darts schließen weniger dicht ab und fliegen weniger weit, fallen also stärker in der Höhe ab.
Gezieltes Schießen im Stehen:
Auch wenn die Zielgenauigkeit gut ist, bleibt es etwas schwierig eine zweihändige Haltung zu finden. Wie oben angedeutet ist es etwas schwer die linke Hand unterzubringen. Das heißt nicht, dass es unmöglich ist. Direkt an der Hand am Griff ist es etwas eng, da der Bügel, der den Abzugsfinger schützt etwas (unnötig) dick ausfällt. Weiter vorn ist dann aber die Trommel, sodass man hier auch nur schlecht greifen kann. Unten am Griff stört eine Art Sporn. Daher zwei Sterne.
Schießen an der Hüfte:
Das Schießen von der Hüfte klappt eigentlich ganz gut (auch hier weiß man allerdings nicht so recht wohin mit der zweiten Hand), bis man spannen muss. Zumindest beim beidhändigen Spannen (siehe auch weiter unten) ist der Spannmechanismus irgendwie an einer ungünstigen Position. Dadurch dass der Schlitten weit hinten liegt, zieht man beim Spannen den Lauf etwas nach oben, was die Streuung in der Höhe bei dieser Position erhöht. Somit bleibt diese Position gut möglich, ist aber nicht optimal mit diesem Blaster, ergibt zwei Sterne.
Gezieltes Schießen im Liegen:
Hier ist die Lage des Spannmechanismus durchaus von Vorteil. Man kann den Blaster auf das Ziel ausgerichtet lassen und nachspannen. Etwas ungünstig ist jedoch die Form des Griffes; wieder stört der Sporn, der nach unten weist. Beim Schießen in Bodenlage ist dieser irgendwie im Weg. Auch im Liegen hat man wieder das Problem: wohin mit der zweiten Hand? Auch hier zwei Sterne.
Gezieltes Schießen am langen Arm:
Ganz klar, hierfür ist der Blaster gemacht! Die Lage des Spannmechanismus erlaubt schnelles Nachspannen, wenn die Blasterhand vorn steht (besonders wenn man nicht direkt spannt, siehe unten). Die Zieleinrichtungen funktionieren gut in dieser Haltung. Klare drei Sterne.
Freies Bewegen mit dem Blaster:
Durch die Kompaktheit des Blasters sind einem hier kaum Grenzen gesetzt. Rolle vorwärts, rückwärts, Kriechen – alles möglich, der Blaster ist eigentlich nie hinderlich, daher drei Sterne.
Beidhändiges Spannen der Feder/des Mechanismus:
Der Spannmechanismus geht leicht, obwohl der Blaster ein gute Reichweite hat. Slamfire, also das wiederholte Spannen bei gedrücktem Abzug und dadurch schnelles Abfeuern mehrerer Darts hintereinander, funktioniert ebenfalls gut; es kam nie zu verklemmten Darts (wohl durch die Trommel). Allerdings ist es doch von Nachteil, dass die Zieleinrichtung auf dem Schlitten des Spannmechanismus verbaut ist. Dieser drückt, vor allem beim Slamfire, doch unangenehm in die Hand. Ein weiterer kleiner Nachteil (zumindest für das beidhändige Spannen in den meisten Situationen) ist, dass der Schlitten sehr weit hinten liegt und sich daher die Arme weit überkreuzen. Fairerweise muss man hier aber sagen, dass genau diese Lage das Schießen am langen Arm und eine besondere Variante des einhändigen Spannens einfach super macht (siehe weiter unten). Trotzdem hier „nur“ zweieinhalb Sterne.
Einhändiges Spannen der Feder/des Mechanismus:
Hier muss man differenziert betrachten. In „normaler“ Konfiguration ist es etwas umständlich, aber durchaus möglich den Blaster einhändig zu spannen. Da der Schlitten nah am Griff ist, kann man relativ leicht die Hand vom Griff zum Schlitten bewegen, dann den Griff beispielsweise gegen die Hüfte stemmen und dadurch spannen, dann wieder den Griff ergreifen. Da der Spannmechanismus doch recht leichtgängig ist, kann man auch versuchen den Schlitten gegen die Hüfte oder das Bein zu pressen und den Blaster nach unten zu drücken um zu spannen. Das klappt mehr oder weniger gut, kann aber auch weh tun (wegen der Zieleinrichtungen auf dem Schlitten). Für diese Möglichkeiten geben wir solide zwei Sterne.
Es gibt jedoch noch eine weitere Möglichkeit. Mit Hilfe eines Gurtes kann man perfekt einhändig spannen, während man die Hand am Griff belassen kann. Dabei sind mehrere Konfigurationen möglich. Nutzt man einen Gurt schräg über die Schulter, kann man den Blaster an den beiden Gurtringen einhaken, die am Griff und am Schlitten sitzen (oder auch mit beiden in den Haken am Schlitten, wobei dabei der Blaster etwas „wobbeln“ kann). Damit kann man super mit der Hand am Griff nach unten spannen. Man kann auch den Blaster mit einem kurzen Gurt am Gürtel einhaken und mit einer Bewegung nach vorne spannen. Das geht jeweils auch mit zwei Blastern! Mit zwei Blastern kann man aber auch einfach beide mit einem Gurt verbinden (am Schlittengurtring). Dann nimmt man je einen Blaster in eine Hand, den Gurt packt man „hinter sich“, sodass er über den Rücken läuft. Somit kann man beide Blaster mit einer Bewegung nach vorne spannen, ohne dass man zwei Blaster an sich anbringen muss. Damit bleibt zusagen: mit einem Gurt, klare drei Sterne!
Man muss allerdings darauf achten, dass man den Schlitten nicht in gespannter Position hält, während man abdrückt. Das kann in der Hitze eines Blasterbattles passieren; man drückt etwa den Blaster nach unten um zu spannen, reißt den Arm hoch um zu zielen und drückt ab. Es ertönt ein hässliches Geräusch und der Dart ploppt nur wenige Zentimeter vor einem aus dem Lauf. Durch das hochreißen wurde der Schlitten in der hinteren Position gehalten. Also, aufpassen!
Es empfiehlt sich außerdem die gespannten Blaster nicht am Gurt hängen zu lassen. Die Rückstellfedern der Schlitten sind eher schwach, somit hängen die Blaster dann an wenigen internen Plastikstiften. Wir empfehlen daher den Blaster am Gurt nicht vorgespannt zu tragen und den Blaster, wenn er gespannt ist in der Hand zu halten.
Mit dem Gurt kann man übrigens auch sehr gut zweihändig spannen. Beim Schießen am langen Arm kann man den Blaster in Zielposition halten und mithilfe des Gurtes spannen. Dadurch kann man in schneller Folge gezielte Schüsse abgeben.
Nachfüllen von Darts:
Ja, das ist ein weniger schöner Punkt. Man muss zuerst die Trommel heraus klappen, was nicht immer glatt geht. Der Knopf an sich ist etwas schwergängig und die Trommel kann sich auch leicht verkanten, so dass sie alles andere als leicht herausschwingen kann. Dann kann man drei Darts nachladen und muss dann die Trommel drehen um die anderen drei zu laden. Es gibt sicherlich noch ungünstigere Konfigurationen zum Nachladen, aber ganz klar auch deutlich bessere. Daher nur eineinhalb Sterne.
Verwenden von aufgesammelten Darts:
Eigentlich ist der Blaster ja vorne offen, daher sollte man (oder Mann? Nein, definitiv auch Frau!) auch schnell mal eben einen Dart aufsammeln und nachladen können. Dazu müsste man aber den Dart etwas biegen, wenn man die Trommel nicht öffnen will, was dem Dart nicht gut bekommt. Außerdem muss man hier dann wissen, welche Kammern leer sind (und in welche Richtung die Trommel dreht), nachdem dieser Blaster einfach die Trommel weiterdreht und nicht darauf „achtet“, wo noch ein Dart ist. Wenn er komplett leer ist, kann man aber den Dart vorne durch den Lauf in die Trommel laden. Somit immerhin zwei Sterne.
Tragen des Blasters als „Sidearm“:
Nach den Ausführungen zum einhändigen Spannen bleibt uns hier nur klar drei Sterne zu geben. Ein recht kompakter Blaster, den man einhändig spannen kann, benötigt keine weitere Erklärung! Wie oben gesagt sollte der Blaster aber nicht vorgespannt getragen werden.
Coolness:
Dies ist sicher wieder hoch subjektiv. Die Form ist in Ordnung. Dass der Schlitten ein helles Grau aufweist, ist sicher etwas weniger schick, ein dunkleres Grau hätte besser dazu gepasst. Was aber einfach cool ist, ist die Trommel (wenn auch nicht praktisch). So umständlich das Nachladen auch ist, die Trommel in Western-Manier zu drehen und dann mit einer lockeren Handbewegen zuklappen zu lassen ist einfach cool. Weiterer Pluspunkt: nach dem Abfeuern eines Darts dreht sich direkt die Trommel. Das gibt eine Art kleinen Rückstoßeffekt, nett gemacht. Insgesamt zweieinhalb Sterne.
Schlussworte:
Die Strongarm ist ein solider Blaster. Sicher zu modern im Aussehen für die meisten historischen Life-Rollenspiele bietet er sich aber absolut an für Steampunk-, Endzeit- oder Science-Fiction-Hintergrundwelten. Für „leistungsorientierten“ Gebrauch in Blasterbattles (z.B. Bürobattles) ist er bestens geeignet. Zur Zeit des Schreibens (Ende 2016) kriegt man die Strongarm für weniger als 15 Euro. Als Zweitblaster einfach genial, als Paar auch als Hauptblaster.