Wer Greenpeace mag, wird Viridianer lieben. Auch das machte das Science-Fiction Tabletop Void besonders. Viridianer sind Ökoaktivisten, die ihre Hightechkriegsführung mit der Verwendung großer Dinosaurier und anderer archaisch-wirkender Tetrapoden kombinieren. Klingt abgefahren, macht aber optisch echt was her. Während Viridianer dem Namen und der politischen Gesinnung nach natürlich Grün tragen sollten, wurde hier entschieden ihnen dem Good-Guy-Image entsprechend Weiß als Hauptfarbe zu verpassen. Das ermöglicht vor allem bei den Farben der Saurier keine Rücksicht auf mögliche beißende Farben nehmen zu müssen. Als Unterstützungsfarben Hellblau, Grau und Silber, Haare in Orange-Rot.
Die Bases haben einfache Kacheln (aus Pappe), in den Fugen zumeist Lehm, manchmal Andeutungen von Grün. Aber überall noch Reste von tauendem Schnee. Immerhin ist das mit dem Klima auf Viridia so eine Sache...
Zum Start ein Trupp Fenrirs Assault Marines, angeführt von Fenrir darselbst. Diese Marines tragen keine Helme, sodass man ihre Naturburschenmähne und Bärte sehen kann. Das gilt auch für Fenrir selbst. Ein schickes Modell, das man auch als Space Wolf durchgehen lassen könnte, hier nur ergänzt um den abgeschlagenen Kopf eines Feindes. Um das Wikinger-Naturburschen-Feeling noch zu unterstreichen ein Umbau im Trupp. Ja, OK, einer der Marines hat schon eine Axt dazugekriegt, aber das ist kein wirklicher Umbau. Also erst mal die Beine eines normalen Assault Marines, den Oberkörper aber von einem Celtos-Barbaren. Da Celtos das Fantasy-Pendant zu Void, ist passt der Stil erstaunlich gut.
Gut, nun braucht es noch die Unterstützung durch schwere Waffen. Da gibt es eigentlich schon Auswahl, sehen wir nachher auch noch. Doch wir wollen jetzt endlich mal Dinosaurier sehen. Daher kleine Dinosaurier, die Waffen auf ihrem Rücken tragen. Dazu dienen hier WH40K Epic Modelle von Orksriesenviechern (Squiggoths). Aufgrund des unterschiedlichen Maßstabs kommen sie hier eher klein daher und passen wunderbar zur Abschusshöhe eines Marine Troopers. Dem wurde der vordere Teil des Gewehrs abgesäbelt (also gezwackt) und der Abzug dann an den ehemaligen Geschützturm des Squiggoths geklebt. Am anderen Ende des Geschützes ein Gatlinggewehr. Dazu ein Späher mit Fernglas, der von anderen schweren Waffen übriggeblieben ist (wie schon gesagt, mehr dazu weiter unten). Zwei-Mann-Teams sind immer etwas heikel sinnvoll darzustellen. Man will ja, dass die eng beieinander stehen, also wäre es gut, wenn sie auf einem Base wären, aber dann muss man beim Entfernen von Verlusten immer auf die Krücke zurückgreifen einen Marker draufzulegen, anstatt die Figur runternehmen zu können. Der beste Kompromiss: kleines Base in großes Base (Details siehe hier).
Soweit für das Fußvolk, aber der richtige Kick für die Viridianer ist eben auf einem Saurier zu sitzen. Daher erst mal etwas leichte Kavallerie, die Commando Scouts. Die Dinosaurier hier sehen etwas nach Ornithopoden aus, aber auch etwas Struthiomimidenartiges haftet ihnen an. Eigentlich aber egal, Hauptsache Sattel drauf und losgeritten. Die alten Modelle gefallen uns aber nur bedingt, wegen ihrer seltsamen Helme. Aber da kann man Abhilfe schaffen. Erstmal die Köpfe ab, dann neue drauf. Was hätten wir denn da? Die Köpfe von den Plastikfiguren aus der Warzone-Grundbox sehen eigentlich ganz schick aus. Ja, das passt. Der Truppführer (Grundmodell Maximillian Helgast) kriegt einen von einer anderen Void Figur, die dafür einen Helm bekommen hat (keine Ahnung mehr, welche das war). Oder wie wäre es damit: den ganzen Oberkörper ab und den eines Commandos drauf.
Und dann versuchen wir uns an noch etwas Experimentellerem. Ein Fenrir Assault Marine auf so einem Reittier. Dafür Beine ab, etwas biegen, zum auffüllen Green Stuff, der Sattel wirkt dadurch etwas dicker, aber ganz überzeugend. Damit es noch etwas stimmiger ist, kriegt hier auch der Saurier etwas Panzerung. Orkschulterpanzer machen da einen ganz guten Job. Dann noch Details. Eine Axt, ein Schild und Zügel (gezwirbelter Draht) runden das Ganze ab.
Als nächstes die schwerere Kategorie von Kavallerie, ein Trupp mit zweisitzigen Ornitischiern, Terrasaurier. Die Saurier sehen aus wie eine etwas unentschlossene Mischung aus Tyreophoren, also Panzerdinosauriern, und Ceratopsiern, also Horndinosauriern. Zwei der Tiere tragen einfache Sattelgeschirre mit je zwei Sitzen. Vorne ein Lenker, der einen kleinen Haken dabei hat, wie man ihn von Reitern indischer Elefanten kennt. Dahinter ein einfacher Trooper mit Gewehr.
Und dann noch ein Terrasaurier mit schwerer Waffe. Allerdings ist das offizielle Modell des Terrasauriers mit Mörser nicht so richtig überzeugend, es fehlt ein Lenker. Also selber was basteln. Als Grundlage ein URSA-THQ Terrasaurier. Allerdings ist auf der Plattform etwas wenig Platz. Also Frontwand weg und durch zwei Stahlstangen ersetzt, Schweißdraht. Dadurch kann der Lenker etwas weiter nach vorn gerückt werden, und dahinter ist dann Platz für einen Mörser. Braucht es halt noch ein richtig dickes Mörserrohr. Dafür dient die Kanone eines Behemoth, der umgebaut wurde (kommt noch weiter unten). Dadurch haben wir auch direkt eine Figur, die eigentlich die Kanone nachlädt, die hier den Mörser beladen kann.
Nach den Terrasauriern jetzt was richtig Schweres: Behemoth. Erst mal das Grundmodell. Groß, schwer, mit einer Kanone obendrauf und je einem schweren Maschinengewehr links und rechts. Sicher nicht das mobilste aller Viridianertiere, aber auf jeden Fall stabil genug um drei schwere Waffen in Stellung bringen zu können.
Das Regelbuch sah zwei weitere Varianten des Behemoth vor, die es aber erst spät als Modell gab. Wir sind aber ungeduldige Menschen und haben daher eigene Umbauten vorgenommen. Zuerst die schwer gepanzerte Assault Marine Variante. Dafür werden die Maschinengewehre gegen schwere Gausskanonen getauscht. Der Aufbau wird mit Hilfe von Plastikplatten geschlossen. Oben drauf ein Luke und ein Assault Marine, der rausguckt. Und vorne machen wir auch die Klappe etwas auf. Dann sieht man auch, dass da ein Fahrer in Assault Marine Rüstung sitzt. Auch den Saurier haben wir etwas variiert. Nicht nur die Farbe; wir haben außerdem einem typischen Gummi-Dinosaurier seines Nackenschildes beraubt und mit Hilfe von Green Stuff am Behemoth befestigt.
Dann noch die Transporterversion. Das Armeebuch zeigt eine klare Zeichnung. Zunächst mal keine seitlich herunterhängenden Geschütze. Dann braucht es ein „Führerhäuschen“. Betrachten wir einfach mal die Aufbauten des Behemoth. Die bestehen aus zwei Hauptteilen: einem unteren, den wir einfach verwenden, und einem oberen, von dem wir einfach den hinteren Teil absägen. Der Rest wird durch Plastikplatten zu einer Kabine ergänzt. Eine einfache Platte, sodass es nach einer Frontscheibe aussieht. Rechts und links je ein vorwärts gerichtetes Maschinengewehr. Hinter die Kanzel eine breitere Plastikplatte. Damit dann beim Transportieren nachher auch nichts runterfällt, wird diese Fläche mit Metallfolie beklebt. Da alle Figuren Magnete in den Bases haben, halten die dann ganz gut. Ganz an das Ende der Plattform ein kleiner Turm mit schwenkbarem MG obendrauf. Das ist das gleiche Bauteil, an dem das MG sonst runterhängt. Dann noch etwas den Saurier variiert, Stoßzähne aus Green Stuff und den Schwanz verkehrt herum.
Und dann noch was abgefahrenes: Ein Transportboot. Dafür ein „normales“ 35 mm-Militär Plastikboot. Den Rumpf etwas gekürzt und mit Gips auf einer Platte befestigt. Einige Trooper-Miniaturen ins Führerhaus um klar zu machen, wer hier fährt. In den drehbaren Turm noch einen rein und noch zwei Raketenwerfer als Bewaffnung (die stammen noch aus dem guten alten Starquest). Auf das Heck des Bootes eine große Plastikplatte und Metallfolie drauf, sodass man wie beim Transport-Behemoth Figuren draufstellen kann. Einen Antrieb braucht es auch noch. Dazu haben wir ein altes Hoverbikemodell halbiert hinten als Propeller an das Boot geklebt. Noch ein Geländer dran und ein Gitter (aus Draht), sodass keiner der Transportierten in den Rotor fällt. Nur die Front des Bootes sieht noch zu normal aus. Daher haben wir einen Teil des Originalpodests des Bootes zweckentfremdet. Fünf Scheinwerfer nach vorn sind doch ganz nützlich.
Wir haben noch einiges an Viridianer-Modellen, die unvollendet sind. Mehr Terrasaurier, Flugsaurier und Hoverfahrzeuge. Sogar ein weiterer Behemoth liegt noch rum. Somit gilt, da ist noch was zu tun. Wann das getan werden kann bleibt abzuwarten, aber selbst bis dahin sind die Viridianer doch schon eine ganz ansehnliche Armee. Ökokrieger vorwärts!