Fairy Meat ist etwas besonderes unter den Tabletop-Spielen. Wie viel andere auch ist es Skirmish-Tabletop-Spiel mit Fantasy-Hintergrund, auch wenn der etwas merkwürdig ist, mit Magie und Schwertern und so weiter. Besonders ist aber der Maßstab. Es gibt eine Vielfalt von anderen Maßstäben, die eigentlich nie genau angegeben werden. Meistens gibt man an, wie groß eine Miniatur eines etwa zwei Meter großen Kämpfers ausfällt, was dann zumeist zwischen 25 und 30 Millimetern herauskommt. Es gibt durchaus einige Spiele mit kleineren Figuren, bei WH40K Gothic mit den kleinen Raumschiffen wären es da sicherlich null-komma-null-irgendwas Millimeter, WH40K Epic hat etwa 5 Millimeter. Größer geht auch, Warmachine oder Confrontation werden häufig mit 35 Millimetern angegeben. WH40K Inqusitor Figuren sollten offiziell etwa 54 Millimetern entsprechen (auch wenn uns das etwas wenig erscheint). Das ist aber immer noch nichts verglichen mit Fairy Meat. Wollte man einen zwei Meter großen Kämpfer für Fairy Meat haben, so müsste die Miniatur 2000 Millimeter haben, das Spiel ist nämlich im Maßstab 1:1!
Das macht Fairy Meat doch recht ungewöhnlich. Zum Glück sind die Figuren des Spiels keine zwei Meter großen Kämpfer (das wäre sicher problematisch bezüglich des Preises, des Bemalaufwands, des Transports, der Lagerung und auch des Spielablaufs), sondern wenige Zentimeter messende Feen, zumeist mit niedlichen Schmetterlingsflügelchen. Ansonsten ist aber nichts niedlich an diesem Spiel. Kurz zum Hintergrund (wer mehr wissen will, bitte googeln): Die Feen haben Geschmack an Fleisch gefunden, vor allem an Feenfleisch.
Es gibt im Spiel verschiedene Fraktionen. Neben den herkömlichen Feen gibt es z.B. die Gnome, die auch gerne mal Feen fangen und ihre Köpfe auf mechanische Körper verpflanzen und diese Clockwork-Fairies als Diener halten. Gelegentlich entkommen sie jedoch auch ihrem neuen Herren und schließen sich wieder Feenmeuten an. Die Magie der Hexenfeen kann zu schlimmen Veränderungen an anderen Feen führen, so etwa zu den bösartigen Blutfeen.
Das Spiel hat nur wenige Miniaturen, aber viele braucht man auch nicht. Umbaumäßig muss man auch nicht viel machen, die Minis sind so schon echt cool. Aber eine Herausforderung für den Bastler gibt es. Wie verdammt noch mal macht man optisch sofort klar, wie klein die Figuren sein sollen? Unsere Lösung: Jedes Base ist ein Minidiorama.
Als Basis dienen zwei Rücken an Rücken geklebte übergroße WH40K-Bases, natürlich mit Neodym-Magneten für den Transport. Darauf: Steine, echte Steine. Heißkleber wirkt bei der Befestigung Wunder, und klassisch anmalen kann man sie trotzdem wunderbar. Dazu Plastikpflanzen. Das gibt einen klaren Hinweis auf die Größe. Und als i-Tüpfelchen Insekten. Noch deutlicher geht es irgendwie nicht.
Weiterhin sollte auf die Bösartigkeit der Feen hingewiesen werden. Für den Chef des Trupps wurde eine andere Fee "geopfert" und hingeschlachtet auf das Base platziert. Diese Art und Weise lässt sich jedoch nicht massentauglich umsetzen. Somit müssen die anderen was anderes hinschlachten. Nachdem es aus Maßstabsgründen sowieso auf dem Base ist, warum nicht ein Insekt.
So zerteilt die Fee mit dem Zweihandschwert eine Biene. Das gleiche macht eine der Uhrwerkfeen, die aber längs. Eine weibliche Fee mit Zweizack hat die Biene geköpft und den Kopf aufgespießt. Die Bogenfee schießt auf einen Marienkäfer. Lediglich die Fliege beim Anführer sowie ein Marienkäfer bei einer Uhrwerkfee bleiben unangetastet.
Den Vogel schießt aber die Blutfee ab. Diese hat eine ganze Maus niedergemacht. Blut und Hämolymphe wurden in allen Fällen mit ausreichend Holzleim modelliert. Insgesamt hat diese Feenbande damit sieben Mitglieder, die alle aufwändige Bases besitzen. Wir haben noch jede Menge Ideen, wie man andere Miniaturen für diese abgedrehte Hintergrundwelt konvertieren könnte. Bleibt abzuwarten wann eine dieser Ideen in die Realität durchbrechen kann.