Das Skirmish-Spiel Confrontation war in mehrerlei Hinsicht ungewöhnlich. Kartenspielelemente, super-dynamische Modelle und viele Völker und Truppentypen, die man so selten oder auch nie zuvor gesehen hatte. Dies gilt auch für die Wolfen.
Wolfen sind riesige, werwolfartige wilde Kreaturen, die einen normalen Menschen merklich überragen. Sie sind wild und ungestüm, aber trotzdem irgendwie nicht wirklich rot. Also was ist mit dem kleinen Spiegelbild von rot, also grün? Da die Wolfen auch eine sehr ausgeprägte Natürlichkeit besitzen, noch viel ausgeprägter als etwa ein Waldelf, sollten sie ganz klar die Farbe Grün repräsentieren. Auch wenn sie nicht andere Aspekte wie Musik oder Kunst umsetzen, sind die Wolfen wohl das reinste Grün, das als Tabletop-Streitmacht zu kriegen ist.
Wolfen tragen nun aber gar nicht viel Rüstung oder ähnliches. Also hier ein paar Teile der Waffen, einige Bänder, die sie sich um die Arme um Beine schlingen, und natürlich etwas Kriegsbemalung in Grün. Fellfarben variieren wir in verschiedenen Braun- und Grautönen bis hin zu Schwarz. Einige größere Kleidungstücke werden, im passenden Kontrast zur Fellfarbe, grau oder lederfarben gehalten. Sonst braucht es nur wenige Strukturfarben, Metall, Holz, Knochen.
Da die Wolfen grün sein sollen, muss für das Base etwas anderes her als Gras. Wie wäre es mit Schnee als Kontrast? Also Gips, Holzleim und dazwischen ein paar Steine (echte!) und doch hier und da ein Grasbüschel (Zahnbürstenreste).
Wolfen sind nicht wirklich formationstauglich. Wir haben sie dennoch in kleine Grüppchen zusammengefasst: Drei kleine Rudel und zwei Einzelgänger.
Onyx, ein Spezialist, bildet ein kleines Rudel mit zwei „normalen“ Wolfen-Kriegern. Diese tragen zumeist Klingenwaffen, die aber 90 Grad zum Griff stehen, so irgendwie zwischen Klingentonfa (man erinnere sich an den abgedrehten Typen ohne Augenlieder und Lippen aus Hellboy) und Katar. Macht für uns nur bedingt Sinn, aber vielleicht ist die etwas andere Anatomie der Wolfen dafür verantwortlich, dass wir trotz jahrzehntelanger Kampfsporterfahrung von dieser Art Waffen eher enttäuscht sind, es aber für die Fellträger funktioniert. Naja, auf jeden Fall unterstreichen diese Waffen wieder die Andersartigkeit der Wolfen.
Onyx ist anders bewaffnet, er zieht gerade seine Klinge auf ziemlich coole Weise aus der Scheide. Allerdings sieht das Messerchen nach einer Art Falcata aus; er zieht die Waffe aber im umgekehrten Griff, eine Haltung, die für die ausgesprochene Hiebwaffe Falcata eher unpraktisch ist. Vielleicht würde er den Griff ja noch ändern, sobald die Klinge ganz aus der Scheide ist; vielleicht sollte man aber auch an Fantasyspiele nicht so sehr mit einer historischen Rekonstruktionssicht herangehen (oder wir führen das mal an anderer Stelle in lang aus...).
Rudel Nummer zwei wird von Kassar angeführt. Der hält nur seine Zweitwaffe in reverser Haltung, die größere Klinge hält er „richtig“. Irgendwie sieht die aus, als hätte er sie einem Elfen geklaut, oder war das ein Geschenk? Begleitet wird er wieder von zwei Wolfenkriegern mit ihren schneidenden Tonfas.
So, und dann mal ein direkter Regelverstoß, denn Verstand (und Story-Kohärenz) geht vor offiziellen Regeln. Confrontation ist eines der wenigen Spiele, in denen es Untote nicht nur von Menschen gibt, sondern auch von Wolfen, Zentauren, Zwergen und so weiter. Das ist schon mal sehr cool. Jetzt ist es wohl so gedacht, dass die Necromanten einfach Tote verschiedener Fraktionen zusammenrotten können. Das ist sicher ein legitime Herangehensweise an das Konzept 'Untot'. Ein anderes sehen wir zum Beispiel bei Warhammer 40K, hier kämpfen die „Untoten“ (muss man erst mal als solche erkennen!) auf der Seite ihrer Ursprungsfraktion. So zum Beispiel die Phantomdroiden der Eldar oder die Cybots der Space Marines. Das Konzept finden wir eigentlich ganz schick. Somit kämpft hier der Wolfenzombie mit den Wolfen, allerdings angeleitet von einem Grabwächter mit seinem schicken Schädelhelm. Der hält übrigens sein Schwert wieder revers, nicht aber seine Axt. Hmmm, müsste der Zombie nicht konsequenterweise seine Sense andersherum halten?
Ein weiterer Wolfenkrieger ist mit einer Armbrust bewaffnet, oder sollte man sagen: Ballista. Irgendwie erinnert das an den Troll Detritus aus Terry Pratchett's Scheibenwelt. Mal eine Armbrust, wo die Sehne mitmodelliert wurde. Sehr löblich, denn es gilt: Bögen ohne Sehne schießen nicht, auch nicht, wenn sie Teil einer Armbrust sind.
Als letztes Modell ein Wächter („Watcher“). Er sitzt cool auf seinem Stein und stützt sich auf seinen überdimensionalen Speer. Das Ding ist echt furchteinflößend, aber nicht seine einzige Waffe. Er hat noch einen Säbel auf dem Rücken und einen Tonfaklingenarmschutz. Diese Figur ist einfach beeindruckend und zieht die Blicke merklich auf sich.
Wolfen sind echt cool und eben die perfekten Repräsentanten für Grün. Noch kriegt man diese Modelle, wer noch keine hat, unbedingt kaufen, die sind echte Hingucker.