Confrontation war ein beeindruckendes Skirmish-Fantasy-Spiel mit leichten Aspekten eines Kartenspiels. Confrontation-Modelle sind etwas größer als die meisten anderen, eine Standardfigur misst zumeist 30–35 Millimeter verglichen mit den sonst üblichen 25–28 Millimetern, und auch ausgesprochen dynamisch.
Die Alchemisten von Dirz zeigen ebenfalls diese Dynamik. Sie weisen eine interessante Mischung zahlreicher Eigenschaften auf. Ihre wallenden Gewänder wirken fast wie Wasser. Die Kämpfer wirken ebenfalls fließend, gewandt, aber auf der anderen Seite auch stabil und gewaltig. Irgendwie wirken sie auch recht androgyn, wohl vor allem da die Frauen keine Haare tragen. Mit dieser Kombination müssen Dirz Violett tragen. Kombiniert mit Weiß und Metall ist damit das grundlegende Farbschema dargelegt. Violett ist in vielerlei Hinsicht eine „unentschlossene“ Farbe, daher haben sie auch von allem ein bisschen, ein bisschen Technik, ein bisschen Magie, ein bisschen Drogen.
Eigentlich sind alle Miniaturen der Dirz irgendwie Spezialisten. Trotzdem sind die Krieger der Morgenröte so was wie ein Basis-Trupp. Angeführt werden sie von Arkheon Sanath, der im Prinzip genau so aussieht wie die normalen Krieger der Morgenröte, violette Rüstung, Handschuhe und Maske, dazu die weißen Gewänder. Arkheon lehnt sich cool auf sein etwas überdimensioniertes Schwert, welches interessanterweise ein „normales“ ist.
Die anderen Krieger der Morgenröte haben spezielle Schwerter, so eine Art überdimensionierte Geflügelschere. Diese massive Waffe kombiniert mit den fließenden Gewändern und eher schlank erscheinenden Benutzern lässt einen im Nachhinein denken: war Monster Hunter oder so mancher Manga/Anime der letzten Zeit überhaupt ungewöhnlich? Alle Modelle bekamen auch etwas aufwändigere Bases, größer (40 Millimeter, rund), mit Pappkacheln ausgelegt. Das ist ein recht umständliches Verfahren, sieht aber im Ergebnis immer cool aus. Außerdem hat jedes Base mindestens eine kleine Amphore/große Phiole, denn die Alchimisten sind ja auch für ihre Experimentierfreudigkeit mit Drogen bekannt. Die kleinen Flaschen sind alte Accessoires aus den Brettspielen der 'Das Schwarze Auge'-Serie (waren als Spiel nicht so super toll, aber die Miniaturen und die Zusatzteile waren ganz witzig).
Als logische Unterstützung für die Basistruppe ein Trommler und ein Flaggenträger. Anders als die meisten anderen Miniaturen zeigen diese Modelle auch etwas Haut. Der Trommler hat außerdem eine echt coole Steampunk-Style Brille. Der Standartenträger, Skorpion-Standarte, ist wieder superdynamisch gestaltet, man spürt quasi den Wind, der die Stoffe zum Flattern bringt. Beide Figuren sind wieder mit den gleichen aufwändigeren Bases versehen, Kacheln und Phiolen.
Ein Paar Spezialisten sind die Skorize-Krieger. Sie tragen mechanische Klingenarme auf dem Rücken, die einen an die Raubbeine von Gottesanbeterinnen erinnern. Sie wirken daher sehr bedrohlich, trotz ihrer relaxten Gesamthaltung. Sie strömen eine überlegene, ja mystisch anmutende Coolness aus, die wenig Modelle besitzen. Außerdem haben sie wieder etwas Steampunk-Feeling dank ihrer Masken und echt coole Waffen, sehr langkettige Morgensterne.
Schließlich braucht es eine passende Anführerin, Sasia Samaris. Ein wirklich starkes Modell einer Alchemistin, die ihr mutiertes Skorpion-„Haustier“ als Umhang trägt. Wie die Skorize-Krieger tragt Sasia Klingenarme auf dem Rücken. Somit fügt sie sich schön mit den anderen Miniaturen zusammen.
Das Modell auszubalancieren ist allerdings gar nicht so leicht. Ein besonders großes Base hilft dabei schon; wichtig ist vor allem die Figur ordentlich ins Base zu stiften, mit zwei Drahtstiften, damit es auch hält. Das Modell hat einen ziemlich langen Hebel auf den Befestigungspunkt. Ein großes Base heißt aber auch, es dauert länger das Base mit Pappkacheln auszulegen. Sieht aber im Endergebnis ganz gut aus.
Die Dirz werden in absehbarer Zeit keine Verstärkung erhalten. Neue Miniaturen wird es nicht mehr geben, und viele der noch erhältlichen passen nicht wirklich zum Stil, den wir in diesen Miniaturen sehen. Die Dirz sind aber definitiv eine ungewöhnliche und sehenswerte Erweiterung der Tabletopwelt.