„Chaos“-Zwerge

Allgemeines

Chaoszwerge sind eine Fraktion in früheren Versionen von Warhammer Fantasy Battles. Allerdings sind sie seit vielen Editionen nicht mehr aufgelegt worden, und es sieht auch nicht so aus, als ob sich das in absehbarer Zeit ändern würde (zumindest nicht als eigene Fraktion). Allererste Inkarnationen waren ganz klar „normale“ Zwerge, die dem Chaos verfallen waren, mit typischen Chaosmutationen und ähnlichem.

In einer späteren Inkarnation erhielten die Chaoszwerge ein ganz neues Erscheinungsbild. Sie besaßen nun hohe Helme und andere Ornamente, die ihnen klar einen antiken Style gaben, so ein bisschen assyrisch oder babylonisch, aber auch partiell minoisch (wie wir sehen werden, spielt der Stier hier eine wichtige Rolle). Somit ist der Verweis auf 'Chaos' ein wenig irreführend, OK, wir haben den achtfachen Pfeil, aber dazu vielleicht an anderer Stelle mal mehr. Genau genommen sind diese Zwerge viel mehr am Kern der Zwergheit dran als der Mainstreamzwerg, der zumeist als geschrumpfter Wikinger daherkommt.

 

Zwerge sind stur und beharrlich, technikaffin, handwerklich begabt, traditionsverhaftet. Das drücken die Assyrer-Zwerge sehr gut aus, und das ohne das cholerische, biersaufende Pseudowikinger-Getue des 0-8-15-Zwergs. Aufgrund dieser Kombination von Eigenschaften können Zwerge nur eine Farbe tragen: Orange. Somit sind Teile der Waffen und Rüstungen mit Orange versehen. Da Orange so etwas wie das kleine Spiegelbild von Blau ist, welches auch für Aspekte wie Durchhaltevermögen und Beharrlichkeit steht, sind Haare und Bärte in Blau gehalten. Um das etwas Altertümliche oder Antike zu betonen ist als Metallfarbe ein Gold bis Bronze ganz passend.

Insgesamt gab es nie wirklich viele Miniaturen der „Chaos“-Zwerge, sodass es erforderlich ist einiges an Umbauten von nicht-kanonischen Figuren mit ins Boot zu holen. Durch die ungewöhnlichen Attribute wie hohe Helme, spezielle Barttracht, lange untere Eckzähne und Halbmondäxte kann man recht deutlich die Zugehörigkeit sichtbar machen, es erfordert jedoch etwas mehr Umbauaufwand.

Die Basis-Truppen

Wie für jede gute Streitmacht braucht es natürlich erst mal Standardtruppen. Die Fußsoldaten der Assyrer-Zwerge kommen mit zwei Typen von Waffen, solche für Nahkampf und solche für Fernkampf. Die Fernkampfwaffe der Standardtruppen ist die Donnerbüchse. Historisch gesehen scheint diese Waffe vor allem im nautischen Bereich Verwendung gefunden zu haben. Wie bei manchem historischen Original wurden die Donnerbüchsen der Assyrer-Zwerge mit allerlei Geschossen geladen, wohl unter anderen auch mit glühenden Kohlen (das würde aber darauf hinweisen, dass das gar keine Büchsen sondern Flinten sind!). 'Glühende Kohlen', das birgt modellbauerisches Potential. So gut die Waffe auch zu den Zwergen passt, so unglücklich ist doch die ursprüngliche Flachfront der Donnerbüchsen in den Originalmodellen. Sieht dann irgendwie nach Trompete aus. Aber mit Kohle kann man was machen, je nachdem was der Schütze gerade anstellt.

Somit gibt es drei Versionen einer Donnerbüchse in den fertigen Modellen:

1) Geladene Donnerbüchsen. Hierfür wurden aus Plastikmüll kleine Bröckchen herausgezwickt (mit einem Seitenschneider) und vorne auf die Fläche geklebt, so als ob der Trichter der Donnerbüchse mit Kohle geladen wurde.

2) Gerade feuernde Donnerbüchsen. Ebenfalls mit Plastikbröckchen, aber auf kurzen Drahtstücken, die in der Mündung der Büchse stecken, zum Kaschieren mit Stahlwolle umwickelt um Rauch zu simulieren. Damit sieht es so aus, als ob die Geschosse gerade aus dem Lauf fliegen.

3) Abgefeuerte Donnerbüchsen. Hierfür wurde ein längeres, nach oben schlängelndes Drahtstück mit etwas mehr Stahlwolle umwickelt. Das sieht dann so aus, als ob die Büchse nach dem Abfeuern noch rauchen würde.

Weitere modellbauerische Maßnahmen wurden am Base ergriffen, mit etwas Green Stuff wurde eine kulturell überarbeitete „Vulkanoberfläche“ modelliert, also genauer Kacheln in schwarzem Basalt und dazwischen rotglühende Lavarisse. Auch die Hörner auf den Helmen der Schützen wurden etwas variiert, da es nicht so viele verschiedene Modelle mit Donnerbüchsen gibt. Somit wurde bei manchen ein Horn hier und da abgeschnitten, bei anderen Hörner hinzu geklebt.

 

Wir haben genug Modelle für zwei Trupps. Einer mit zehn Mann (bzw. Zwerg), die in der Tat schießen, und einer mit sechs Mann, die Spalier stehen. Letztere wurden durch zwei Trommler verstärkt.

Nahkampftruppen sind mit Äxten/Hellebarden bewaffnet. Eigentlich könnte man ganz konform mit dem Hintergrund das Design der Äxte wirkungsmäßig deutlich verbessern, aber dazu vielleicht an anderer Stelle mehr, vorerst tragen sie weiter Halbmondäxte. Die vier Kämpfer dienen als Garde für einen Priester zu Fuß. Der ist eigentlich ein berittener Priester gewesen, hat aber einfach ein Paar neue Füße gekriegt.

Elitetruppen

Um etwas mehr Schlagkraft zu erhalten gibt es die Stierzentauren. Das sind wirklich gelungene Modelle, und sie zeigen, wie selten mal was anderes als immer nur Mensch und Pferd kombiniert wird. Der Anführer der Stierzentauren ist allerdings ursprünglich eine Bloodbowl-Figur. Als wir anfingen uns für diese Miniaturen zu interessieren war das Herankommen schon etwas erschwert (und ist seither nicht besser geworden). Somit war man froh auch unbewaffnete Modelle zu kriegen und mit etwas Plastik, Draht und Green Stuff ist er doch ganz anständig bewaffnet. Im Vergleich zu den beiden „normalen“ Stierzentauren ist natürlich die aufgebäumte Haltung echt schick.

Als richtigen Helden braucht es einen Hohepriester auf einem Lamassu. Ja, da haben wir ein echt schickes babylonisches Fabelwesen auf dem Tabletop-Schlachtfeld. Auch das zeigt mal wieder, wie selten auf etwas anderes zurückgegriffen wird als auf die Kombination aus Drache und Greif. Das Lamassu hat einen Stierkörper, Flügel und eigentlich ein menschliches Gesicht, was hier aber natürlich zwergisch sein muss. Als Base musste auch was Ungewöhnlicheres her. Daher viel Modelliermasse (die billige von Pattex, Green Stuff wäre für die Menge zu teuer gewesen) und schon steht das Lamassu am Rand eines kleinen Lavakessels. Auch der Hohepriester wurde etwas verändert, statt des Zepters eine Axt bringt etwas Variation.

„Konvertiten“

Wie gesagt die Truppenauswahl der „Chaos“-Zwerge war stets eingeschränkt (deshalb hatte die ursprüngliche Armeeliste noch die ganzen Hobgoblins dabei). Daher wurde es notwendig noch einige Figuren modellbauerisch zu Assyrer-Zwergen zu machen.

Als erstes ein alter Zwergen-Gyrokopter. Zunächst musste aus dem Wikinger-Typ-Zwerg ein ordentlicher werden. Dazu erst mal den ursprünglichen Helm ab (Seitenschneider), Drahtstift rein und Teil einer Schachfigur verkehrt herum drauf; als „Deckel“ ein kleiner Schild. Mit Green Stuff kleiner Pfeil drauf. Dann, etwas aufwändiger, kleine Kegel aus Green Stuff, fertig ist der Bart eines „Chaos“-Zwergs. Hauerzähne braucht er auch noch, wiederum aus Green Stuff. Dann der Kopter selbst. Die Frontkanone feuert jetzt so wie eine Donnerbüchse und der Antrieb raucht ordentlich (wieder mal ausreichend Stahlwolle). Zuletzt das Base. Wie beim Lamassu ein kleiner Kraterkessel aus Modelliermasse. Anders als der beim Lamassu soll dieser rauchen, denn diese Stahlwolle verbirgt geschickt die Drahtstäbe, die den fliegenden Kopter mit dem Base verbinden. Das Ergebnis sieht doch ganz schön dynamisch aus, auch wenn man vor lauter Rauch fast nichts mehr vom eigentlichen Kopter sieht, außer dem Rotor und dem Piloten natürlich.

Als zweites eine Zwergenkriegsmaschine aus einem ganz anderen Spiel (und eigentlich einem ganz anderen Maßstab): ein dampfgetriebener Kampfläufer der Zwerge aus Demonworld. Das Modell passt perfekt als Dampf-Kampf-Maschine zu jeglichen Zwergen, braucht aber natürlich noch etwas spezielle Details um zu den Assyrer-Zwergen zu passen. Dazu sollte der Korpus aussehen wie ein Zwergenkopf. Somit braucht es einen hohen Helm. Es hat eine ganze Weile gebraucht um was Passendes zu finden; letztendlich wurde es der Griff einer Nagelfeile (wieder mit einem Schild oben drauf) und einem ordentlichen Pfeil aus Green Stuff. Mehr Green Stuff wurde zu einer Nase, Zähnen, und wieder einem Bart aus vielen Kegeln. Die Augen sind in der Tat Chaosaugen. Zu guter Letzt wieder Stahlwolle für den Rauch. Macht euch bereit von den gewaltigen Hämmern geplättet zu werden!

Als letztes noch etwas, für das weiter ausgeholt werden muss: Confrontation-Zwerge, aber auf Wildschweinen. Warum das denn? Zunächst mal: Confrontation-Zwerge sind richtig massive Modelle, die echt was her machen (nicht konvertierte Modelle finden sich hier). Um daraus wieder Assyrer-Zwerge zu machen braucht es wieder die selben Elemente, Helme (umgedrehte Schachfiguren mit Schild als Deckel), Bart und Zähne (Green Stuff) und Halbmondäxte (Plastik, Draht und wieder Green Stuff). Aber Wildschweine? Wie verdammt noch mal passt das denn? Das erklärt sich in der Tat durch das Banner der Zwerge, auch wenn der Bannerträger immer noch nicht fertig ist. Stellt man den stilisierten Stier auf den Kopf, kriegt man ein stilisiertes Wildschwein, ganz cool, oder? Dieser Kunstgriff ist vor allem notwendig um einige der richtig alten Modelle mitnehmen zu können (auch wenn die immer noch nicht fertig bemalt sind), denn hier gibt es ganz coole Kriegsmaschinen, die von Keilerzentauren bedient werden! Dieses Modell ist so abgefahren, dass es hier auch unfertig gezeigt werden muss, denn immerhin ist diese Maschine im Prinzip eine von Leonardo da Vinci! Außerdem überlegt euch doch mal, wenn Wildschweine keine Rolle für die Assyrer-Zwerge spielen, woher kommen dann die Hauerzähne...

Fast fertig?

Nicht nur die Keilerzentauren fallen in die Kategorie „fast fertig“. Klassische weitere Modelle der „Chaos“-Zwerge warten auf den finalen Anstrich. So etwa eine ganze Batterie Raketenwerfer (inklusive „Bazooka“ und „Swivel Gun“), und eine Tremorkanone, die man in der Tat auch nachladen kann, und natürlich ein General auf einem fliegenden Stier. Man müsste doch nur noch etwas Farbe auftragen, warum macht ihr das denn nicht? Zur Zeit verschwenden wir das spärliche bisschen Zeit offensichtlich mit dem Erstellen von Webseiten...

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