Episode 08

Ich möchte jetzt was Großes

Der Land Raider vom letzen Mal war ja schon ein netter Brocken, es geht doch aber bestimmt noch größer. Was hat das Imperium denn da so zu bieten? Wie wäre es mit einem Imperialen Ritter, also einem Mini-Titan? Jaja, streitet so viel Ihr wollt, das Ding heißt im Englischen Knight Titan, ist also ein kleiner Titan, basta!

 

Die Ritter gehören zwar nicht direkt zu den Space Marines, sind aber doch häufig mit denen verbandelt. Und sie sind eben groß. Dumm nur, sie sind immer noch relativ neu. Und sie sind teuer. In der Kombination, neu und teuer, heißt das, sie sind selbst auf ebay nicht für einen vernünftigen Preis zu kriegen. Bei Minimum 110 Euro Neupreis gehen die bei Auktionen immer noch für über 95 Euro weg (wenn man das Porto mitrechnet). Das ist immer noch happig, das günstigste waren mal 80 Euro und da fehlte wohl irgendwas. Für ein Spaßprojekt mit einem Kindergartenkind finde ich das alles immer noch deutlich zu heftig. Geht das nicht irgendwie noch günstiger, zumindest ein kleines bisschen?

Doch! Imperial Knight Titan direkt auf ebay.co.uk. In UK ist der Markt offenbar schon gesättigter, die Preise gehen nicht so hoch. Selbst mit dem höheren Porto kommt man da billiger weg. Für etwa 70 Euro (eben inklusive Versand) ersteigere ich in der Tat schließlich einen Knight. Ja, kein Vergleich mit der Ersparnis des Land Raiders. Bei knapp 60 Euro Neupreis und 20 Euro ebay, also knapp ein Drittel, müsste man ja bei einem Ritter warten, bis er für unter 40 Euro zu haben ist. Das wird wohl in absehbarer Zeit nicht passieren. Trotzdem, auch wenn 70 Euro noch immer etwas viel sind, freue ich mich über den Ritter. Der ist dann auch gleich zusammengebaut und grundiert, was mir echt Arbeit erspart, auch wenn es nicht ganz die richtige Farbe ist.

Dauert dann auch gar nicht so lange, wie man denken mag, und schon steht das Ding auf meinem Schreibtisch. Ebenfalls über ebay gibt es das Rohmaterial für den einzigen Umbau, ein Schleich-Einhorn. So brutal es klingen mag, Bügelsäge raus und Kopf ab. Auch der Knight verliert kurzerhand seinen Kopf, das geht mit nackten Fingern. Der Einhornkopf wird sodann an den Knight transplantiert. Manno, das sieht echt brutal krass aus! Bemalung wie immer, wobei diesmal muss meine Grundiergehilfin das ganze Ding in Etappen angehen, ist ja doch ganz schön viel Fläche. Auch das Tuschen gerät zur echten Sauerei, so viele Ritzen und Ecken. Auf das Banner zwischen den Beinen kommt das stilisierte Einhorn-Symbol, fertig. Hartes Stück Arbeit, aber hat sich ganz klar gelohnt!

Das Gefährt ist jetzt eigentlich wieder ein Tabubruch, also eine konsequente Fortsetzung. Nur man sieht es nicht. Wer aber die letzten beiden Episoden gelesen hat, weiß genau, in dem Knight sitzt eine spärlich bekleidete Frau und lenkt das Ding. Das macht den doch noch gleich viel gelungener.

Nach Rücksprache mit meiner Helferin finde ich meine grundlegend positive Meinung bestätigt. Das Teil ist richtig cool. Ich habe so das Gefühl groß und Rosa ist einfach ihr Ding. Fügt sich wirklich gut ein, der kleine Riese. Mal sehen, was als Nächstes kommt...

Fortsetzung Bericht Juvenus: Die Kammer war schlicht, aber angemessen. Die umliegenden Kammern wurden meinen Gefolgsleuten zugeteilt. Zeit uns auszutauschen. „Wir hatten Funkkontakt zum Schiff. Es wird repariert. Allerdings von ungewöhnlichem Personal...“ eröffnete mein Adjutant. „Ich habe sie bereits gesehen“ schnitt ich ihm das Wort ab „Was, noch?“

 

„Die Mannschaft ist nahe des Schiffs auf dem Raumdock geblieben. Sie wurden mit Nahrung und Wasser versorgt. Es wurde ihnen auch Unterkunft angeboten. Sie blieben aber im Schiff um Zwischenfälle zu vermeiden.“ fuhr er fort . „Gab es denn welche?“ war meine Frage.

 

„Es sind Männer. Wenn Ihr die Frauen bereits gesehen habt, sollte Euch klar sein, dass es welche gab!“ Meine Chefassassine war übelgelaunt wie immer. Es blieb mir stets schleierhaft, dass manche Inquisitoren mit ihrer Calidus intime Beziehungen pflegten. „Wie viele Verletzte?“ „Drei gebrochene Nasen und eine ausgerenkte Schulter“ war die lakonische Antwort meiner Calidus.

 

Weitere Informationen schienen nur zu bestätigen, was mir Kerubiel bereits erklärt hatte. Wir entschieden uns daher die Nacht in der Tat hier zu verbringen. Am nächsten Morgen wurde ich durch Klopfen an meiner Tür geweckt. Ich zog mich rasch an und öffnete die Tür. Eine atemberaubende Frau stand davor. Ich musste kurz schlucken. Ihre Brüste waren so voll, wie ich es selten gesehen hatte, ihre Körperlinien bildeten eine perfekte Sanduhr, trotzdem sah man ihre Muskelstränge unter ihrer reinen makellosen Haut.

 

„Kerubiel schickt mich. Ich soll Euch unsere Werkstätten zeigen. Folgt mir.“ Sie wandte sich um und stürmte schnellen Schrittes voran. Auch ihre Rückseite war sehr reizvoll. Ich hatte jedoch keine Zeit den Anblick zu genießen, denn ich musste mich anstrengen um mit ihrem entschlossenen Schritt mitzuhalten. „Wollt Ihr zunächst etwas frühstücken“ fragte sie, doch ich lehnte ab. „Wollt Ihr vielleicht zuerst mit mir den Beischlaf vollziehen?“ „Was...“ brachte ich noch heraus, bevor ich strauchelte und der Länge nach hinschlug“. Sie lachte, während ich mich wieder aufrappelte. „Verzeiht mir Inquisitor, dass ist eine der Techniken, die wir stets bei Besuchern anwenden. Mit solchen Fragen schafft man es den Untrainierten effektiv von den sexuellen Ablenkungen abzulenken und zu erreichen, dass man sich auf das Wesentliche konzentrieren kann. Ich hoffe, das ist mir nun auch bei Euch gelungen“. Eine harte Lektion für mich, aber wohl durchaus notwendig. Mir war gar nicht aufgefallen, dass wir uns auf einem Förderband befanden. Wir mussten also doch schon ein ganzes Stück vorangekommen sein.

 

„Wir sind nun außerhalb der Ordensfestung unterhalb der Hallen des Mechanicus.“ Sie öffnete eine Tür und wir betraten eine mächtige Halle. Überall kreischten Bohrer und Schleifmaschinen, Funken flogen.

 

„Kerubiel hat Euch bereits einiges erzählt. Wir Frauen übernehmen wichtige Rollen in der Organisation der Pink Ponycorns und der sie unterstützenden Streitkräfte. Wir helfen jedoch auch unserem Mutterorden und seinen Verbündeten. Die Techmarines des Mutterordens mussten schnell anerkennen, dass wir Mechanicusfrauen Dinge zu Wege brachten, die sie nicht oder nur unter enormen Aufwand zu Wege brachten. Wir sind besonders gut darin Technologien zurückzuerobern, wir bergen Techobjekte von den Schlachtfeldern und schaffen es sie wieder funktionsfähig zu kriegen. Dabei machen wir nicht bei Orks halt. Selbst vom Chaos besessene Maschinen können wir wieder in den Dienst des Imperators stellen. Somit konnten wir nicht nur die spärlichen Lager unseres Ordens auffüllen, sondern sogar noch unserem Mutterorden aushelfen.“ Ich schaute mich in der Halle um. Man arbeitete hier an zahlreichen Rhinos, aber auch an einigen Land Raidern und sogar einem Knight Titan.

 

„Der Knight war im Zeichen des Khorne, als wir ihn eroberten. Es hat uns viel Arbeit gekostet, aber dieser Ritter steht jetzt wieder im Dienste der Gerechtigkeit.“ Das hatte Kerubiel also gemeint, als er von den Besonderheiten der Gensaat sprach und wie sie mangelnde Ausrüstung ausgleichen konnten.

 

Ich ließ mich in meine Kammer bringen und dachte darüber nach, was ich gesehen hatte. Dieser Orden war besonders und trotz seiner scheinbaren Unzulänglichkeiten wohl einer der dem Imperator ergebensten. Trotz der Bedrohung gewaltiger dämonischer Kräfte war es ihnen gelungen ihren wahren Glauben zu behalten. Vielleicht war es sogar von Vorteil gewesen, dass sie einen derartigen Kontakt mit dem Dämon hatten. Es scheint, als hätten sie einen Weg gefunden aus dem vermeintlichen Nachteil einen Vorteil zu machen. Man müsste versuchen sich die Kräfte der Dämonen in dieser Art nutzbar zu....“

 

Bericht Calidus Assassine III BK, im Dienste Inquisitor Juvenus: Nach Kontakt mit einem Orden der Space Marines zeigte Inquisitor Juvenus seltsame Verhaltensweisen. Während einer seiner Aufzeichnungssitzungen äußerte er ketzerische Gedanken, woraufhin ich ihn liquidierte. Da ich nicht sicher sein konnte, wer in seinem Gefolge eingeweiht war, schaltete ich dieses ebenfalls aus, genau wie die gesamte Crew seines Schiffes. Ich versende sämtliche seiner Aufzeichnungen, sowie meine eigenen, sodass sie der Inquisition zugänglich gemacht werden. Da ich alleine nicht von dieser Welt entkommen kann und ich mir noch unsicher bin, ob diese Welt loyal ist, werde ich meinem Leben nach Abschluss dieses Berichts ebenfalls ein Ende setzen. Bericht Ende.“

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