Episode 04

Ich trage ein T-Shirt, wo vorne... (gesungen)

Wie bereits angedeutet sind unsere Vorräte an Normalo-Marines etwas dahin geschmolzen, da Verfügbares bereits als Standardtruppen der Pink Ponycorns umgesetzt wurde. Auch Scouts, ein Terminator(captain) und ein Cybot erstrahlen bereits in Lila/Rosa.

 

Aber Sturmtruppen fehlen noch, und da haben unsere Vorräte doch was zu bieten. Wie wäre es mit Bikes? Bikes sind echt coole Truppen und passen eigentlich doch ganz gut zum Thema. Pink Ponycorns, die auf ihren Feuerstühlen ins Gefecht reiten. Und dann können wir denen ja auch noch das richtige Feeling geben.

 

Aber zunächst mal kommt das blöde Base weg. Die Älteren waren allesamt noch mit den hässlichen 25x50 Pferdebases versehen. Jetzt braucht es allerdings etwas Stützendes. Zuerst kommen in beide Räder große Löcher, sodass Magnete rein passen. Damit ist der Transport sowie bereits das Anmalen doch merklich erleichtert. Auf den meisten Metalloberflächen steht das Bike jetzt außerdem schon von selbst. Für nicht-metallische Oberflächen, wie bei den meisten Schauvitrinen oder Spielbrettern vorhanden, muss aber auch noch was anderes her. Zwei kurze Drahtstifte, die aus der Fußrastplatte links und rechts hinten nach unten heraus ragen, wirken da aber bereits Wunder, ohne das optische Gesamtbild schwer negativ zu beeinflussen.

 

Somit wären die Bikes in ihrer prinzipiellen Konfiguration schon tragbar, aber wir wollten schließlich noch was mit Pferdeköpfen dazu packen. Die meisten Warhammer-Pferde haben allerdings deutlich zu große Köpfe im Verhältnis zu den Bikes (GW gehört hier wohl zu den Großkopferten? Haha!). Also, Wühlen in den Altbeständen ist angesagt.

 

Ha! Das sieht doch ganz gut aus. Gepanzerte Pferde der... ehrlich gesagt muss ich raten. Ich glaube, es handelt sich um Figuren von Ral Partha, die ich vor rund zweieinhalb Jahrzehnten, sozusagen blind auf Grundlage eines Namens aus einem Telefonorderkatalog bestellt habe (ja, so sah die Steinzeit des Tabletopgamings aus). Und das sollen wohl Dunkelelfen sein. Die Pferde sind etwas gepanzert und haben zumindest schon ein kleines Horn auf der Stirn; das spart mir schon den Aufwand extra etwas hinkleben/-stiften zu müssen. Außerdem sind die deutlich kleiner als GW-Pferde. Drei Stück habe ich davon, damit kann ich immerhin eine kleine Bikeschwadron ausrüsten.

 

Seitenschneider raus, Köpfe ab, Körper erst mal auf die Seite, die werden aber nicht lange rumliegen, mir schwebt da schon was ganz Klares vor. Mit dem Seitenschneider geht das Köpfen erstaunlich gut, liegt aber vor allem daran, dass die alten Figuren noch aus weicherem bleihaltigen Zinn bestehen. Die Grundfläche der Köpfe wird noch etwas mit Hilfe der Schlüsselfeile begradigt, dann kann es schon ans Kleben gehen. Oh ja, Zinn auf Plastik, immer wieder ein Spasss (ja, mit drei 's', so spaßig ist das). Plastikkleber auf die Motorradseite um das Plastik etwas anzuätzen, gelartiger Sekundenkleber an den Kopf und gut zusammendrücken, für die Durchmischung.

Klappt meistens, aber nicht immer, so auch hier. Bei zweien zieht es sofort an, der Dritte sträubt sich und es dauert ganze zwei Tage, bis ich eine Mischung habe, die ordentlich durchhärtet, aber immerhin. Lücken werden mit mehr Sekundenkleber verfüllt, so, fertig. Drei Bikes mit ziemlich coolen Einhornköpfen an der Front. Sollte mögliche Rammfahrten recht positiv beeinflussen. Mir kommt da spontan ein Song von Jürgen von der Lippe in den Sinn (siehe Titel), der glaube ich gut ausdrückt, wie die drei Gesellen mit etwaigen Hindernissen umgehen. Zum Abschluss die obligatorischen Hörner auf den Helm, weil Einhorn ohne Horn, oder auch Keinhorn, ist halt nur ein Pferd. Das kann jetzt auch etwas heftiger ausfallen, wird von dem massiven Bike schon ganz gut kompensiert.

 

Nach strenger Begutachtung durch die Augen meiner kleinen Helferin werden die Modelle für würdig befunden, wenn sie auch feststellt, dass der Cybot ja größer war. Schnell erhalten die drei ihre violette Grundierung, sowie die nachfolgenden Bemalschritte. Mannomann! Bikes waren immer schon Modelle, die ich echt schick fand, und ich hab über die Jahre so einige bemalt. Aber eben noch nie in Rosa. Muss leider zugeben, scheiße noch mal, das sieht cool aus. Zu vulgär? Öhm... dann eben … ganz entzückend!?! Um wieder der grundlegenden Ambivalenz von Violett gerecht zu werden, beide Aussagen widersprechen sich vielleicht, trotzdem passen beide perfekt, so soll es sein.

 

Um den Trupp noch aufzumotzen gibt es noch ein „Trike“, also ein Bike mit Beiwagen (ha, ein BiBei oder Tschüss). Braucht aber wieder einen Kopf. Ral Partha-Pferde sind erst mal aus. Was gibt es noch in der Größe? Ein Pferd von Grenadier (sieht zumindest danach aus), haut zumindest von der Größe hin. Zwack, kleb, Hörner auf die Marines, Farbe raus, fertig. Leider hat sich das Trike beim Fototermin verfahren und taucht erst in Fotos späterer Episoden auf.

 

In Episode 5 werden wir die Überreste der Pferde für etwas Gewagteres verwenden.

Fortsetzung Bericht Juvenus: „Ihr seht nachdenklich aus, Inquisitor.“ schnarrte die Stimme des Cybot. „Ja...“ antwortete ich „...fahrt bitte fort.“ „Hin und wieder erwachten wir aus den tranceartigen Hymnengesängen unserer Gebete. Um uns herum hatte die dämonische Macht zugeschlagen, unser Begleitpersonal war verrückt geworden und war vergangen. Auch unser Schiff war von Dämonischem infiziert worden und begann sich zu zersetzen. Da sprach unser oberster Priester zu uns. Er hatte erkannt, dass wir zwar den Dämon in unserer Gemeinschaft abwehren konnten, aber dafür auf ewig hier festsitzen würden. Daher schlug er einen radikalen Weg vor.“

 

Mir schwante Unheimliches, während der Cybot seine Geschichte weiter vortrug. „Der Priester wies uns an den Dämon in uns eindringen zu lassen...“ Ich sprang einen Satz zurück, meine Schwerthand ergriff meine getreue Energiewaffe, meine Schusshand hatte die Boltpistole in einer fließenden Bewegung in Anschlag gebracht. Ich war gewappnet und erwartete den Angriff des Cybot, der offensichtlich eine Dämonenmaschine sein musste.

 

„Macht Euch nicht lächerlich, Eminenz. Ihr seid ein junger Inquisitor und habt noch zu wenig Erfahrung um es mit einem 5000 Jahre alten Veteranen in einem Cybotkörper aufzunehmen. Wäre ich vom Chaos durchdrungen, wärt Ihr kaum mehr ein als matschiger Fleck auf dem Boden.“ Ich verharrte in abwartender, aber bereiter Pose. „Gut, erzählt weiter“. Der Cybot hob erneut an. „Der Priester forderte uns auf den Dämon in uns aufzunehmen und dort in ein Gefängnis aus Willenskraft einzusperren. Wir ließen also unseren psychischen Block gemeinsam fallen, indem wir unsere Hymnen kurz aussetzten und unsere Gedanken öffneten. Damit erlaubten wir dem Dämon in uns einzudringen. Doch dann schlossen wir unseren Block erneut, erhoben unsere Hymnen inbrünstiger als zuvor und konzentrierten unseren Geist so scharf wie die Mono-Klinge eines Eldar. Doch wir richteten den neuen Block nicht wie zuvor nach außen, sondern nach innen. Wir alle konnten spürten, wie der Dämon erschrak, er tobte und versuchte auszubrechen. Auf ein Zeichen des Priesters ließen wir alle die Teile des Dämonen wieder los und spürten, wie er fluchtartig unsere Körper und unser Schiff verließ. Wir waren wieder frei!

 

Doch unser Schiff war schwer beschädigt, all unser Begleitpersonal war tot. Wir fielen schlagartig aus dem Warp und wurden sofort vom gravitativen Sog dieser Welt erfasst. Fast allen Brüdern gelang es die Landekapseln zu erreichen, sodass wir letztendlich mit etwas über 200 Mann hier gestrandet waren.“

 

Ich hatte mich wieder etwas entspannt. Ich steckte meine Pistole zurück ins Holster. „Und Ihr seid völlig unbeschadet vom Dämon geblieben?“ Der Cybot gab eine Art Seufzen von sich und sprach. „Nein!“ Es klang wütend und resignierend zugleich. „Als nach einigen Jahrzehnten die anderen Eisernen Engel uns fanden, untersuchten die Apothecari unsere Saat. Und sie fanden Unterschiede. Auch unser Verhalten unterschied sich mittlerweile von unserem früheren und dem unserer Brüder, die nicht mit uns unter den Angriffen des Dämonen gelitten hatten. Wir führten Tests durch, die klar aufzeigten, dass unsere Entscheidungen nicht mehr ausschließlich von der glasklaren Logik diktiert wurden. Gnade und Mitgefühl waren die einzigen Gefühle, die man einem Eisernen Engel zugestand. Wir waren aber zugänglich für ein ganzes Spektrum neuer Gefühle geworden. Der oberste Priester, der mit der Abordnung des Ordens gekommen war, erklärte es etwa so. Er meinte, der Dämon hätte einen kleinen Rest von sich in uns hinterlassen und unser Geist, trainiert in den strikten psychomagischen Techniken der Eisernen Engel müsste dauerhaft einen Teil seiner Konzentration dafür aufwenden diesen Dämonenrest zu bannen. Dadurch wäre unsere Auseinandersetzung mit der Umwelt aber beeinträchtigt.

 

Die Feststellung erschütterte uns. Wir hatten Jahrzehnte ausgeharrt, uns aus den Trümmern des Schiffes eine provisorische Festung errichtet. Wir hatten Angriffe von Orks und Eldarpiraten auf Siedlungen der Einheimischen abgewehrt. Wir hatten nach den strikten Riten unseres Ordens gelebt. Und nun dieser niederschmetternde Befund. Schnell stand die Idee im Raum, dass wir uns alle zusammen rituell entleiben würden um uns von diesem unerträglichen Zustand zu befreien.

 

Doch dann sprach der Priester weiter. Er sprach die Worte, die uns wie ein Hammerschlag trafen. Ihr seid keine Eisernen Engel mehr! Die ersten Brüder zogen ihre Messer. Der oberste Priester bemerkte diese Handlungen, er fuhr fort. Aber, eure Kräfte haben es Euch erlaubt einen gewaltigen Dämonen zu bannen. Ihr seid vielleicht nicht unverändert aus diesem Kampf hervorgegangen, dass Ihr ihn jedoch überstanden habt, ohne dabei dem Chaos anheim zu fallen, zeigt eure Stärke. Wir haben entschieden, dass Ihr 200 Brüder der Samen eines neuen Ordens sein sollt.

 

Bis heute stehen wir in Verbindung mit unserem Mutterorden. Sie gaben uns große Teile ihres Arsenals, auch wenn man zugeben muss, dass es zu Beginn unserer Geschichte trotzdem schlecht um unsere Ausrüstung stand. Die Veränderung unserer Gensaat erlaubte es uns glücklicherweise diesem Problem zu begegnen.“

 

Offensichtlich würde er mir noch mehr zu berichten haben. Bisher war diese Geschichte geradezu unglaublich. Bericht Pause, wird fortgesetzt.“

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