JOnglage

Knotentricks – Mathe und Diabolo

Mit einem Diabolo kann man tolle Tricks spielen. Bei Zuschauern ist es besonders beliebt, wenn es sich dabei um spektakuläre Wurftricks oder solche mit mehreren Diabolos handelt. Meine besonderen Lieblinge gehören wohl eher in die Kategorie „Nicht-ganz-so-spektakulär“: ich mag Knotentricks.

 

Diese haben einen sehr mathematischen Charakter; man muss während der Ausführung mitrechnen, wie viele Schlaufen in die eine und wie viele in die andere Richtung in den Trick gelegt werden um nachher „auf Null“ rauszukommen. Besonders mit den Leichtlaufachsen-Diabolos kann man erstaunlich komplexe Verschnürungen spielen.

 

Um eine Grundlage für solche Tricks zu vermitteln muss man sich einige grundsätzliche Gedanken zum Schlaufen legen machen. Das soll hier im Folgenden schrittweise aufgebaut werden (wird nach und nach ergänzt werden).

 

Grundhaltung

Um grundsätzlich rechnen zu können brauchen wir zunächst ein Referenzsystem. Einfacher gesagt: wir müssen den Ausgangswert der Grundhaltung bestimmen. Man könnte jetzt einfach hergehen und ihn sozusagen auf Null setzen. Das hat sich in der Praxis als recht komplex herausgestellt.

 

Bei genauer Betrachtung der Grundhaltung können wir sehen, dass die Schnur um die halbe Achse reicht (und zwar unten herum). Daher sollte diese Haltung als +0,5 aufgefasst werden (wir werden weiter unten bei einigen Beispielen sehen, warum die Rechnung dann aufgeht).

Schlaufen legen 1

Wir können nun einfach eine weitere Schlaufe um die Achse legen. Dabei kommt es auf die Richtung an, genauer gesagt auf mehrere Richtungen. Als Rechtshänder spiele ich viele Tricks (aber nicht alle) besonders gerne am rechten Stock, deshalb fange ich hier an. Wenn ich nun mit der rechten Hand den Stock einmal schnell um das Diabolo drehe, lege ich dadurch eine weitere Schlaufe um die Achse. Eine mehr, dadurch haben wir 1,5 Schlaufen um die Achse. Anders als bei der +0,5 Position gibt es aber zwei Varianten der +1,5 Position: es kann die linke oder die rechte Schnur vorne sein. Wenn ich den rechten Stock wie oben beschrieben bewege, ist (von mir aus gesehen) die linke Schnur vorne. Es ist in dieser Position für manche Tricks zwingend notwendig zu wissen, welche Schnur vorne ist. Da ich meinen rechten Stock bewegt habe um in diese Position zu kommen, nennen wir der Einfachheit halber die Position, in der die linke Schnur vorne ist, +1,5r.

 

Natürlich gibt es auch Bewegungen des linken Stocks, die einen in diese Position bringen können. Wenn man den linken Stock VOR dem Diabolo im Kreis (also auf der dem Zuschauer zugewandten Seite) bewegt, legt man ebenfalls eine Schlaufe um die Achse, die einen in die +1,5r Position bringt. Vergleichbar damit kann man den linken Stock nicht nur um das Diabolo, sondern auch um den rechten Stock legen. Dann landet man in einem sogenannten Trapez. Lässt man nun die Schlaufe, die um den rechten Stock liegt, herunter rutschen, landet man wiederum in der +1,5r Position.

 

Mit dem rechten Stock können wir natürlich auch einfach das Trapez erreichen, indem wir das Diabolo außen um den rechten Stock schwingen, bis es wieder auf die Schnur fällt. Wiederum hat man nun eine Schlaufe um den rechten Stock, die man fallen lassen kann um in die +1,5r Position zu gelangen. Noch einfacher kann man das Diabolo einmal um die gedachte Verlängerung des rechten Stockes drehen lassen ohne aber die Schlaufe um den Stock zu legen (halbe Weltreise oder kleine Sonne).

 

Die +1,5r Position kennt natürlich quasi jeder Rechtshänder. Es ist tatsächlich die einfachste Position um das Diabolo auf Tempo zu bringen. Trotzdem sind die Überlegungen hier für die Erklärung der komplexeren Figuren wichtig.

Druckversion | Sitemap
© SpielundFreizeitfreu.de